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Freizeit in der Pandemie

Erstellt: 

Von: Christopher Göbel

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Carpe diem coroniensis
Carpe diem coroniensis © pixabay/achiv

Ein Klartext von Redakteur Christopher Göbel.

Was machen Sie den lieben langen Tag in der Pandemie? Ich meine, außerhalb vom Arbeiten oder sonstigen Pflichten. Ich habe derzeit viel mehr Zeit – oder auch Freizeit –, die ich mehr oder weniger versuche, sinnvoll zu füllen. Ich mag nämlich keine Langeweile. Als eher aktiver Mensch liegt es mir gar nicht, untätig herumzusitzen. Allerdings zwingt mich die derzeitige Allgemeinsituation in unserem Land dazu, oftmals nicht das tun zu können, was ich eigentlich gerade gerne tun würde.

Und so hat es auch mich dazu gebracht, dass ich viel vor dem Fernseher hänge und auf diversen Streaming-Portalen Filme schaue, die ich unter „normalen“ Umständen sicherlich nicht konsumiert hätte. Ich wäre beispielsweise nie auf die Idee gekommen, mir sämtliche „Marvel“-Filme zu Gemüte zu führen. Von „Iron Man“ über „Thor“ und die „Avengers“ bis zu den „Guardians of the Galaxy“ kenne ich mich jetzt gut aus. Was den Vorteil hat, dass ich bei den Gesprächen meiner Kinder über Loki, Groot oder Thanos recht gut bescheid weiß und mich sogar gelegentlich in die Diskussionen einmischen kann :-) .

Ich habe aber auch Perlen des Kinos entdeckt, die mir vielleicht ansonsten nicht auf den Bildschirm gekommen wären. „Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson ist eine davon. Ich bin begeistert davon, wie der Film gemacht ist und welche Stilmittel der Regisseur konsequent einsetzt. Die Serie „Kleine Morde“ nach Agatha Christie, aber nach Frankreich versetzt, mit einem sehr ich-bezogenen Kommissar Larosière und einem liebenswerten Inspektor Lampion gefällt mir auch.

Natürlich verbringe ich nicht den ganzen Tag am Fernseher. Das inzwischen oft sonnige Frühlingswetter führt mich zu ausgedehnten Spaziergängen oder zu Arbeiten im Garten. Das Einkaufen ist für mich eher ein notwendiges Übel geworden. Auch wenn ich mich sehr freuen würde, endlich wieder einmal nach Lust und Laune shoppen gehen zu können, Waren anfassen oder anprobieren oder einfach zum Stöbern in die Geschäfte meiner Wahl gehen zu können. Und ich bin sicher, dass das irgendwann wieder möglich sein wird.

Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, dass dieses zweite Coronajahr trotz Impfungen und Tests noch lange nicht so sein wird wie all die Jahre zuvor. Ich rechne bisher nicht damit, in den Urlaub zu fahren, auf Volksfesten zu feiern oder Live-Theater genießen zu können. Umso mehr freue ich mich darauf, wenn das alles wieder funktioniert. Bis dahin muss ich mich selbst manchmal zur Geduld zwingen. Ich bin mir aber sicher, dass wir alle das am schnellsten überstehen, wenn wir vernünftig handeln.