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Zwischenruf: Corona-Mythen - Spinner oder Wissende?

Erstellt: Aktualisiert: 

Von: Christopher Göbel

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Eine Meinung zu Verschwörungstheoretikern von Christopher Göbel.
Eine Meinung zu Verschwörungstheoretikern von Christopher Göbel. © Duangphung/Pixabay

Ein Kommentar von Redakteur Christopher Göbel zu Verschwörungstheorien und denjenigen, die daran glauben.

Dass, und wie die Corona-Pandemie wahre Mythen-Blüten treibt, habe ich im nebenstehenden Artikel erläutert. Aber sind es wirklich alle Verschwörungstheoretiker und Querdenker, die sich bestimmter Thesen bedienen, um ihren eigenen Anspruch auf die Sicht der Dinge zu rechtfertigen?

Ich glaube nicht, dass dem so ist. Apropos glauben: Der Glaube ist etwas, das jeder Mensch für sich haben darf. Sei es in religiöser Sicht oder auch im Hinblick darauf, was man glauben möchte. „Glauben heißt nicht wissen“, lautet ein Sprichwort. Und im deutschen Sprachgebrauch ist definiert, dass an etwas zu glauben bedeutet, dass etwas nicht faktisch oder wissenschaftlich bewiesen werden kann.

Die Gefahr dabei kann sein, dass für manchen „Glaubenden“, das, was er glaubt, zur uneingeschränkten Wahrheit wird. Mit solchen Menschen zu diskutieren ist müßig, wenn sie das Coronavirus leugnen, die Außerirdische Spuren auf unserem Planeten erkennen wollen, den Holocaust leugnen oder die eine kleine Elite mächtiger Männer hinter unserem Sein vermuten.

Das ist der Vorteil des Glaubens: Man muss es nicht beweisen und man kann immer zahlreiche Argumente benennen, die die Thesen stützen –egal, wie hanebüchen diese erscheinen. Verschwörungsglaubende finden immer irgendeine Erklärung für ihre Meinung.

Seit der Mensch als denkendes Wesen diese Erde bevölkert, glaubt er an etwas – meist göttliche Mächte. Doch es gibt und gab auch immer Diejenigen, die andere Ursachen beziehungsweise Verursacher dafür fanden, wer für ihr Schicksal verantwortlich gemacht werden konnte: Illuminaten, die Juden, Bill Gates – um nur einige zu nennen.

Und doch sagt mir der gesunde Menschenverstand, dass Verschwörungstheorien zwar möglich sein könnten, in den meisten Fällen aber reiner Humbug sind. Gefährlich wird es dann, wenn die Verschwörungstheoretiker durch ihr Denken und Handeln andere Menschen gefährden. Im Falle des Coronavirus meine ich die Impfgegner, die Angst haben, durch die Impfung Mikrochips eingeimpft zu bekommen oder die andere Gründe finden, sich nicht impfen zu lassen. Sie gefährden die Menschen um sie herum. Und doch lässt es mich langsam verzweifeln, dass diesem Irrglauben mancher mit wissenschaftlich fundierte Argumenten nicht beizukommen ist. Denn sie haben auf jedes Argument ein Gegenargument. Dass dadurch Familien Abstand zu ihnen nehmen oder sie immer mehr in der persönlichen Freiheit eingeschränkt werden (3G, 2G), scheinen sie in Kauf zu nehmen. Wer soweit ist, dem ist leider wirklich nicht mehr zu helfen.