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Bratwurstmörder und El Presidente: Der Chef der Deutschen Grillmeisterschaft im Gespräch

Erstellt: 

Von: Christopher Göbel

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Volker Elm, Präsident der „GBA“, fiebert der Grillmeisterschaft am 3. und 4. August in Fulda entgegen. Wir sprachen mit ihm über Neuerungen und Altbewährtes.

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GBA-Präsident Volker Elm war zu Gast bei der Fulda aktuell-Redaktion und brachte Schwartemagen-Burger mit. © Schmidt

Fulda - Volker Elm ist seit vier Jahren Präsident der „German Barbecue Association“. Diese wiederum richtet seit nunmehr 24 Jahren die „Deutsche Grill- und BBQ- Meisterschaft“ aus. In Fulda findet dieses Event zum wiederholten Mal auf dem Messegelände statt. „Aber es gibt einige Neuerungen“, so Elm im Gespräch mit der „Fulda aktuell“-Redaktion. Bisher wurde die Meisterschaft an einem einzigen Tag durchgeführt – in diesem Jahr werden es zwei Tage sein.

"Zentrum der Glut"

Am 3. und 4. August verwandelt sich das Messegelände Fulda Galerie wieder in das „Zentrum der Glut“. 47 Teams aus ganz Deutschland treten dabei gegeneinander an, um sich den Titel des deutschen Grillkönigs zu sichern. „Wir haben Teams von Norddeutschland bis zum Allgäu dabei“, sagt Elm. Aus Fulda treten die „T-Bones“ und die „Rhöner Heimatgriller“ an. 130 Juroren bewerten das, was die Griller in ihren Pavillons zaubern. „Heute ist Grillen nah an der Sterneküche“, weiß Elm, der zu Beginn seiner Amtszeit als „GBA“-Präsident die Bratwurst von den Grills der Teams verbannte. „Da wurde überregional groß über mich berichtet. Ich wurde als ,Bratwurstmörder‘ bezeichnet“, erinnert er sich. Letztendlich sei diese Aktion aber beste Publicity für die Grillmeisterschaft gewesen.

Eine weitere Neuerung in diesem Jahr ist die Aufklärung der Besucher über Gefahren beim Grillen. Wenn es Anfang August nicht zu heiß und trocken sein sollte, könnte sich „El Presidente“, wie Elm in der Griller-Community genannt wird, auch Vorführungen vorstellen, die zeigen, was passiert, wenn Spiritus auf glühende Kohlen gegossen wird. Während der „Grill- und BBQ-Meisterschaft“ werden Fachleute auch darüber informieren, was beim Gasgrillen beachtet werden sollte. Gemeinsam mit einer Hilfsorganisation wird es in diesem Jahr auch Informationen darüber geben, was zu tun ist, wenn sich jemand beim Grillen verletzt hat.

Neuheiten der Branche

50 Aussteller von Firmen, die alles rund ums Grillen anbieten, werden sich mit den Neuheiten der Saison an beiden Tagen präsentieren. „Das Ganze soll keinen Messe-Charakter haben“, sagt Elm. Die Besucher sollen sich ganz zwanglos über die Neuheiten von Grillsoßen bis zur Grillschürze informieren können. Was sich „El Presidente“ in Zukunft noch vorstellen könnte, wäre eine Art Regionalmarkt mit Produkten aus Fulda und der Rhön. „Es wäre super, wenn sich heimische Unternehmen dort präsentieren würden“, so Elm.

Die „24. Deutsche Grill- und BBQ-Meisterschaft“ sieht der Präsident als „großes Familienfest“. „Grillen ist kommunikativ. Jeder grillt gerne und zur Grillparty kommt man hemdsärmelig und nicht in Abendgarderobe“, sagt er. „Griller gehen offener miteinander um, auch wenn es ein Wettkampf ist“, meint er. Zudem sieht der „GBA“-Präsident das Grillen als „bestes Mittel gegen Depressionen an“. Warum? „Niemand grillt alleine“, lautet seine Antwort.

Die "BBQ-City" entsteht

Die Vorbereitungen für die Meisterschaft sind weitestgehend abgeschlossen und bald werden die ersten Teams ihre Zelte aufschlagen. „Es ist ein irres Gefühl, wenn die BBQ-City auf dem Messegelände entsteht“, sagt Elm. In diesem Jahr wird es auch Straßennamen wie „Burgerweg“ auf dem weitläufigen Gelände geben. Am ersten Abend werden die Teams eine interne Party feiern, um den derzeit amtierenden Grillkönig Dirk Poerschke von „Los Grillos“ gebührend zu verabschieden. „Ich könnte mir vorstellen, in späteren Jahren den Samstagabend auch als öffentliche Party mit Live-Musik zu machen“, so der „GBA“-Präsident.

Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen des Grill-Wettkampfes. Jedes Team muss der 130-köpfigen Jury sechs anspruchsvolle Gänge kredenzen – elf Portionen pro Gang. Für jeden Gang haben die Teams zehn Minuten Zeit. „Da müssen die Besucher auch verstehen, dass die Teilnehmer dann nicht viel Zeit für Gespräche oder Fotos haben“, sagt Elm.

In diesem Jahr wird bei der „Grill- und BBQ-Meisterschaft auch einiges für die Umwelt getan. „Die Boxen für die Blindverkostung im Jury-Zelt sind aus Zuckerrohr und nicht mehr aus Styropor. Das ist allerdings viermal teurer“, so der Präsident. „Da läuft was verkehrt“, sagt er. Eigentlich müsse das, was die Umwelt schützt, kostengünstiger sein als Kunststoff, meint er.

Objektive Jury-Beruteilungen

Wenn die Jury dann die Menüs der Grillteams bekommt, dann müssen die 130 Juroren objektiv beurteilen, ob Zubereitungsart, Aussehen, Konsistenz und mehr zueinander passen. „Es geht nicht nach dem persönlichen Geschmack“, sagt Elm. Den auch ein Juror, der kein Wild möge, müsse beispielsweise eine Rehkeule objektiv bewerten. Wenn alle Gänge bewertet wurden, steht am Nachmittag gegen 16 Uhr die Siegerehrung des neuen „Deutschen Grillkönigs“ an.