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Barock, Moderne und Historie: Viele Gründe, die Touristen in Fulda anziehen

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Von: Christopher Göbel

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Fulda hat viele Sehenswürdigkeiten und Tourismusrekorde zu verzeichnen. Doch was lieben Besucher an der Dom- und Barockstadt?

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Touristen nach Fulda kommen.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Touristen nach Fulda kommen. © Göbel

Fulda - Flanieren, einkaufen, entspannen – die Barockstadt Fulda bietet Touristen Einiges. Dazu noch die nahegelegene Rhön mit der Wasserkuppe, dem höchsten Berg in Hessen, und Wanderwegen – in Osthessen kann man seinen Urlaub kurzweilig verbringen. Im Jahr 2017 übernachteten mehr als 600.000 Touristen in der Barockstadt – ein neuer Rekord. Übernachtungsgäste sind auch Kongressteilnehmer, die in den verschiedenen Kongresshotels und -unterkünften verweilen. In diesen Zahlen sind die Tagestouristen, die individuell oder mit Bussen nach Fulda kommen, noch gar nicht eingeschlossen. „Die genaue Anzahl der Touristen lässt sich nicht angeben. Denn die Zahl der Tagestouristen wird nicht systematisch erfasst. Als Indiz für Entwicklungen können allenfalls die Zahl der Städteführungen beziehungsweise die Zahl der Führungsteilnehmer herangezogen werden“, sagte Magistratspressesprecher Johannes Heller auf Anfrage von „Fulda aktuell“. Im Fuldaer Stadtgebiet sind 47 Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten statistisch erfasst. In 2017 verbrachten Gäste durchschnittlich 1,6 Tage in Fulda.

Kunst und Kultur

In Fuldas Innenstadt gibt es zahlreiche Bauwerke, die im barocken Stil gestaltet wurden. Andrea Gallasini ist für einen Großteil der Palais verantwortlich. Ihm ist derzeit eine Ausstellung im „Vonderau Museum“ gewidmet, die noch bis zum 19. August zu sehen ist. Das „Vonderau Museum“ selbst ist das größte Museum zwischen Kassel und Frankfurt. Es beherbergt Exponate aus Kunst, Kultur und Natur. Im Stadtschloss, in dem die Stadtverwaltung untergebracht ist, sind die historischen Räume einen Besuch wert. Sie ermöglichen einen Einblick in die Welt der Fürstäbte im 18. Jahrhundert. In der „Schatzkammer“ des Doms, dem „Dommuseum“, erhalten Gäste einen Überblick über die Geschichte Fuldas, beginnend mit der Klostergründung im Jahr 744 durch Sturmius. Im Reigen der Fuldaer Museen sind unter anderem das „Deutsche Feuerwehrmuseum“ und die „Kinder-Akademie“ mit dem einzigartigen „Begehbaren Herz“ für Touristen interessant.

Weitere Informationen zur Museumslandschaft und Stadtführungen gibt es beim „Tourismus- und Kongressmanagement“ der Stadt Fulda am Bonifatiusplatz 1, unter der Nummer 0661/1021814 oder per E-Mail an tourismus@fulda.de . Auch unter www.tourismus-fulda.de finden sich wichtige Informationen für Fulda-Reisende.

Der Tourismus ist eine wichtige Säule für die heimische Gastronomie und die Hotellerie, aber insbesondere auch der innerstädtische Einzelhandel profitiert von den Gästen. „Ich sehe in der positiven Entwicklung der Tourismuszahlen auch einen Erfolg der jahrelangen Bemühungen der Stadt, die Attraktivität Fuldas zu steigern und überregional bekannt zu machen“, so Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld.

Sommerlicher Anziehungspunkt für zahlreiche Fulda-Besucher ist auch der „Musical Sommer Fulda“. In diesem Jahr stehen die drei großen Musicals „Die Päpstin“ ab dem 15. Juni, „Der Medicus“ ab dem 14. Juli und „Die Schatzinsel“ ab dem 18. August auf dem Programm im „Schlosstheater“. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.spotlight-musicals.de im Internet. „Der ,Musicalsommer’ deckt insbesondere einen Abschnitt des Sommers ab, in dem das überregionale Tagungsgeschäft wegen der Ferienzeiten in den unterschiedlichen Bundesländern brach liegt. Insofern trägt der ,Musicalsommer’ dazu bei, dass Hotellerie und Gastronomie in Fulda kaum ein ,Sommerloch“‘ verspüren und ihre Kapazitäten gleichmäßig auslasten können“, sagt Heller.

Was Touristen besuchen

Verschiedene Baustile sind das Hobby von Jonas Müller. Er kommt aus Bayern und bestaunt die barocken Bauten in Fulda als Tourist. Aleyna Caman aus der Türkei besucht ihre Familie. „Aber ich werde mir natürlich auch die Stadt ansehen“, erzählt sie. Ihr Favorit ist der Schlossgarten. Walter Müller interessiert sich für die kirchliche Geschichte. „Ich möchte den Dom und die Michaelskirche besuchen“, erzählt er. Die Michaelskirche wurde unter Abt Eigil von 820 bis 822 erbaut. Sie gilt als ältester Nachbau der Grabeskirche Jesu in Deutschland.

Wer die Innenstadt auf eigene Faust oder mit einer Führung erkunden möchte, findet in der „Tourist Information“ im „Palais Buttlar“ einige Anregungen. Eine Barock-, eine Museums- oder eine Kindertour werden beispielsweise vorgeschlagen. Der „Museums-Pass“ enthält Eintrittskarten für die Fuldaer Museen für einen einmaligen Besuch. Statt eines Stadtführers ist in der „Tourist-Information“ auch ein Audioguide ausleihbar. Auf 17 Stationen können Touristen sich die Sehenswürdigkeiten inklusive Erläuterungen auf eigene Faust anhören. Es gibt in Fulda ein breites Angebot von rund 60 verschiedenen Führungen – angefangen bei klassischen Stadtführungen bis hin zu Kinder-, Event- und Schauspielführungen. Fulda hat derzeit 70 ausgebildete und zertifizierte Gästeführer. „Während des ,Musicalsommers’ werden – korrespondierend zu den jeweiligen Musicals – spezielle Führungen angeboten. Insgesamt hat es im vergangenen Jahr 5.615 Führungen mit insgesamt 89.121 Teilnehmern gegeben“, so der Magistratspressesprecher. Dies sei ein einer Rekord.

Vier Jubiläen in 2019

Im kommenden Jahr wird in der rund 40 Kilometer nördlich gelegenen Festspielstadt Bad Hersfeld vom 7. bis 16. Juni der „Hessentag“ gefeiert. Doch auch Fulda steht im Jahr 2019 ganz im Zeichen des Feierns. Gleich vier Jubiläen sind es wert, begangen zu werden: Die Stadt wird 1275 Jahre alt, die „Ratgar-Basilika“ feiert das 1.200-jährige Bestehen, die Grablegung König Konrads jährt sich zum 1.100. Mal und es wird „1.000 Jahre Münz- und Marktrecht des Klosters Fulda“ gefeiert. Und auch in den Jahren danach wird den Fuldaern und ihren Gästen das Feiern nicht ausgehen: 2021 richtet Fulda den „Hessentag“ aus und die „Landesgartenschau“ findet im Jahr 2023 in der Barockstadt statt.